Das Schloss, dessen Ruinen bis heute bestehen, wurde fast auf demselben Platz gebaut, wo frϋher ein Piastenschloss stand, das circa 1290 von Herzog Bolko I Swidnicko-Ziębicki (1278-1301), als Grenzenfestung errichtet wurde.
Das Baumaterial fϋr die Errichtung der dicken Mauern (fast 3 Meter) wurde aus den naheliegenden Steinbrϋchen, aus der Umgebung Stolz und Kobyla Głowa eingefϋhrt.
Als 1351,nach langen Kämpfen das Frankensteiner Land unter tschechische Herrschaft gelang, wurde das Schloss zum Sitzt vom Fϋrstentum von Mϋnsterberg-Frankenstein.
Im März 1428 steckten Hussiten Frankenstein in Brand. Sie riskierten aber nicht den Angriff auf den befestigten Wachposten.
In den Jahren danach ϋberging das Schloss abwechselnd unter tschechische und dann unter polnische Herrschaft.
Im Jahre 1467 zählte die tschechische Besetzung 100 Männer. Die Breslauer belagerten Frankenstein und eroberten die Stadt schnell. Die Steinkugeln aus den Kanonen konnten den dicken Mauern keinen Schaden zufϋgen. Erst die ''groβe Dose'' - eine Kanone - 80 Zentner schwer, von 24 Pferden gezogen, trug zur Eroberung des Schlosses bei. Das Kommando ϋber den eroberten Wachposten fϋhrte der Breslauer Ulrich Hans von Hasenburg.
König Georg wollte aber nicht, dass das Schloss in den Händen des Feindes bleibt. Er schickte seinen Sohn Victorin mit einer Armee von 4000 Soldaten. Dem besigten tschechischen König leisteten die Verbϋndeten aus Sachsen und Brandenburg Hilfe. Am 15. Juli 1467 besetzte die tschechische Armee die Stadt und das Schloss. Die eroberte ''groβe Dose'', die ein Tausend Dukaten Wert war, brachte man nach Prag weg.
Nur im Jahre 1467 wurde das Schloss zweimal belagert und erobert. Schon im nächsten Jahr kam es zu weiteren Kämpfen zwischen Tschechien und Schlesien. 1468 wurde das Schloss von den Breslauern zerstört.
Die Festung wurde vom Herzog Karol I Podiebrad wieder aufgebaut. Das Grab, des im Jahre 1536 verstorbenen Herzogs und seiner Gemahlin Anna Żagońska, befindet sich in der Kauffungkapelle in der Pfarrkirche St. Anna.
Das ansehnliche Schloss im Renaissance - Stil wurde in den Jahren 1516 - 1530 erbaut. Als Muster diente das Schloss der ungarischen Könige in Ofen.
Das Dachschiefer des östlichen Flϋgels wurde im Jahre 1529 gelegt. Eigentlich wurde der östliche Flϋgel als einziger vollständig beendet.
Das 16. Jahrhundert war relativ ruhig. Der Dreiβigjährige Krieg war fϋr das Schloss verhängnisvoll. Während des Krieges wechselten sich die Herrscher am Schloss, von der Schwedischen Armee, bis zur Kaiser Armee.
Vom Glatzer Tor bis zur sϋd-östlichen Ecke des Schlosses erstreckte sich eine Mauer mit einem runden Turm. Der Turm hieβ ''Rabenturm''. Im sϋdlichen und westlichen Teil befanden sich gemauerte Festungsgräben mit Kasematten Gewölbe. Von der nördlichen und westlichen Seite gab es eine Mauer, die bis zum ''Rabenturm'' reichte. Mitten im östlichen Flϋgel befand sich ein viereckiger Turm, auch Wachturm genannt. Bis zum Eingangstor fϋhrte eine feste Brϋcke. Im Krieg war das eine Zugbrϋcke. Neben dem Haupttor gab es eine Nebenpforte.
Über dem Eingang befindet sich eine rechteckige Platte, die aus dem roten Sandstein gemacht wurde. Auf dieser Platte war frϋher eine Stifter - Metalltafel. Über der Sandsteinplatte befindet sich ein Wappen des Herzogs Karol I Podiebrat mit dem Datum 1527. Die Haupttafel wurde in vier Felder geteilt.Oben, rechts befindet sich der Mϋnsterberger Adler, links der Oelser Adler, im dritten Feld das Mϋnsterberger-Schweidnitzer Schachbrett und im vierten der Glazer Bogen.
Der Turm hat ein rundes Dach mit einer Kugel und Fahne bekrönt. In der Zeit zwischen den Kriegen gab es hier eine Jugendherberge. In allen vier Flϋgeln gab es ein Erdgeschoβ und zwei Stockwerke. Im ersten Stock des Ostflϋgels, rechts vom Tor, befanden sich fϋrstliche Kammern. In demselben Flϋgel waren auch zwei groβe Säle. Der erste Saal war das Zimmer des Rates und hier fanden die Sitzungen statt. Der zweite Saal , der ''Rittersaal'' wurde fϋr verschiedene Feiern benutzt. Im zweiten Stock gab es Dienstzimmer und ein Zimmer fϋr den Schriftsteller. Noch in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts gab es, rechts vom Eingang, eine bescheidene Wohnung fϋr den Wächter.
Auf der linken Seite des Ostflϋgels sieht man nur kleine Fensterchen. Wahrscheinlich waren das Räume fϋr Diener. In der sϋd-östlichen Ecke befindet sich ein massiver Turm, in dem man Malereien ϋber den Fenstergewölben sieht.
Im oberen Teil befindet sich der schwarze, schlesische Adler. Links befand sich eine Jagdszene. Im Hintergrund war ein Schloss zu sehen, am Eingang ein Pferd ohne Reiter, unten eine Gestalt im Gewand, die ein Horn bläst und Tiere: zwei Bären und eine Gemse. Gegenϋber sah man ein Bauwerk mit Gebirgen im Hintergrund. Die Kopien befinden sich im Heimatmuseum in Deutschland.
Im höheren Stock befand sich die Kanzlei des Herzogstums und im niedrigen das Gericht.
Der sϋdliche Flϋgel des Schlosses bildet keine gerade Linie. Seine linke Seite hat eine Ausbauchung. Auf dieser Seite, auf der Auβenseite blieb der letzte Latrinenerker erhalten.
In der Mitte des Flϋgels erhebt sich ein rechteckiger Turm, der frϋher mit einem Dach bedeck war. Auf beiden Seiten des Turmes gab es frϋher einen Pferdestall und eine Schmiede.
Westliche und nördliche Flϋgel.
Der Bau des nördlichen Flϋgels wurde nie beendet. Im Hinblick auf die Gefahr vom tϋrkischen Angriff konzentrierte sich der Herzog auf den Bau von Befestigungen.
Das Maβ des Schlosshofes beträgt 37,6 m x 36,7 m. Hier fanden wahrscheinlich Ritterturniere und Übungen statt.
In der sϋd-westlichen Ecke befand sich ein Schlossbrunnen, der in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts zubetoniert wurde.
Über dem Eingang auf den Hof, von der westlichen Seite bemerken wir noch ein Wappenschild mit dem Wappen der Familie Podiebrad.
In der Zeit zwischen den Kriegen diente der sϋd-östliche Teil des Hofes als Übungsplatz fϋr die Feuerwehr, der nördliche Teil als Gymnastikϋbungsplatz fϋr die Schϋler.
Im nördlichen Teil befanden sich Schlossgärten.