Das jetzige Rathaus in Zabkowice Śl. ( Frankenstein) ist das sechste Bauwerk, das seit der Grϋndung der Stadt erbaut wurde.
Das erste Rathaus existierte schon am Anfang des 14. Jahrhunderts. Die erste Erwähnung darϋber stammt vom 1.September 1345 und betrifft den Verkauf von Fleischbänken vor dem Rathaus. Das war ein gemauertes Gebäude mit einem Turm, unter dem sich ein Gefängnis befand. Das Gebäude wurde während eines Husitten-Angriffs im Jahre 1428 verbrannt.
Das zweite Rathaus, das nach dem Angriff von Husitten wieder aufgebaut wurde, wurde während den Kämpfen zwischen dem Herzog Georg Podiebrad mit den schlesischen Städten bald darauf zerstört.
Das dritte Bauwerk entstand am Ende des 15. Jahrhunderts. Leider verbrannte das Schloss im Jahre 1532.
Das vierte Objekt wurde in den Jahren 1532 - 1533 wieder aufgebaut. Bie Bauarbeiten wurden von dem Steinmetzmeister Wenzel Toller aus Glatz gefϋhrt.
Im Jahre 1535 entstand im Kellergeschoss des Rathauses der Schweidnitzer Keller, der bis zum. Jahre 1569 funktionierte. Danach wurde er liquidiert und in den Räumen wurde ein Stadtgefängnis errichtet.
Das Rathaus hatte zwei Tϋrme und der höhere diente als ein Glockenturm. Am Turm befand sich auch eine Sommeruhr. Der niedrige Turm diente als Stadtgefängnis.
Im Jahre 1596 wurde vor dem Rathaus eine Stadtwaage errichtet.
Das Rathaus wurde während des 30-jährigen Krieges verbrannt.
Der Bau des fϋnften Rathauses wurde erst im Jahr 1661 beendet. Das Rathaus bekam ein neues Dach, der Turm wurde erhöht und bekam einen Helm aus Kupfer und eine mechanische Uhr. Der Turm war damals 72 m hoch, so hoch, wie heute.
Weitere Reparaturen gab es in den Jahren 1718, 1799, 1827, 1828. Während der letzten Reparatur wurde im Keller ein Wirtshaus eröffnet, das bald darauf zum besten Restaurant in der Stadt wurde.
Das jetzige Bauwerk stammt aus den Jahren 1862 - 1864. Das Gebäude entstand nach dem groβen Brand, der am 24.April 1858 den gröβten Teil der Stadt und Zadel zerstörte. Damals verbrannte das Städtische Archiv, das sich im zweiten Stock befand. Um zwei Uhr, in der Nacht stϋrzte mit groβem Knall der Rathausturm um. Die Glocke mit der charakteristischen Aufschrift: ''Vigilate'' (wacht) stϋrzte auf den Platz vor dem Rathaus um. Der Rest des Turms wurde am 4. Mai 1858 von der Artillerieabteilung aus Silberberg in die Luft gesprengt. Man befϋrchtete ,dass die vom Feuer beschädigte Konstruktion einstϋrzen könnte.
Nach dem Brand zog die Verwaltungsbehörde in das Gebäude um, das gegenϋber dem Schloss stand. Das Gebäude wurde später zum Sitzt eines evangelischen Betriebs Tabeenstift.
Die Notwendigkeit, das Rathaus wieder aufzubauen fϋhrte zu einem Streit zwischen dem Stadtrat und dem Magistrat. Der damalige Bϋrgermeister Studemund war der Meinung, dass die Stadt nach dem Brand dringendere Bedϋrfnisse hätte und aus diesem Grund sollte das neue Rathaus ein kleineres, bescheidenes Bauwerk sein. Die Kosten schätzte man auf 25.000 Taler. Den Entwurf machte der Projektant des Schlosses in Kamenz. Der Stadtrat war aber der Meinung, dass das Rathaus als ein repräsentatives Bauwerk, eine Visitenkarte des Stadt wieder aufgebaut werden sollte. Der Entwurf wurde bei dem Breslauer Architekten A. Langer bestellt. Die Baukosten waren doppelt so hoch und bertugen 44.500 Taler. Um das notwendige Geld fϋr den Bau des Rathauses zu sammeln, hatte die Stadtverwaltung eine Medaille aus Kupfer geprägt. Die Medaillen wurden in ganz Deutschland verkauft. Auf einer Seite war das alte Rathaus mit der Aufschrift ''Gott half'' zu sehen und auf der anderen sah man Rathausruinen mit der Aufschrift ''Gott hilf''.
Im Jahre 1862 begann man die Bauarbeiten und nach zwei Jahren wurden sie beendet. Der feierliche Einzug der Stadtverwaltung in den neuen Sitz fand am 21. Mai 1865 statt.
In der Zeit zwischen den Kriegen war das Rathaus der Sitz der Stadtverwaltung und anderen städtischen Institutionen. Im Erdgeschoss, links befand sich die Polizeiwache und die Wohnung des Wächters, rechts war der Sitz der Kreis-und Stadtsparkasse. Im ersten Stock befand sich ein Magistrat, ein Polizeibϋro, ein Meldeamt, und ein Standesamt. Im zweiten Stock war ein Sozialfϋrsorgeamt, ein Kabinett des Bϋrgermeisters und ein Saal des Stadtrates. An den Wänden hingen Ölgemälde, die hervorragende Personen aus der Geschichte Frankensteins darstellten.u.a den Stifter des Waisenhauses Josef Scholz, den Pfarrer Constantin Herrmann und die ehemaligen Bϋrgermeister Franz Polenz (1809-1849), Friedrich Studemund (1849-1888), August Tschoecke (1900-1913). Das Grab des letzteren befindet sich auf dem Friedhof in der Straβe 1. Maja, neben dem Kircheneingang.
Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die Stadtverwaltung in das Gebäude in der Straβe 1.Maja 15 um. Im Rathaus haben die Heinrichauer Buch Bibliothek und das Standesamt der Gemeinde Ząbkowice und Stoszowice ihren Sitz.Der Schreibtisch der ehemaligen Bϋrgermeister befindet sich in der Regionalen Andenkensstube in Ząbkowice Śl.